Wahlkampf unter verschärften Corona-Bedingungen. Statt Gespräche am Glühwein gibt es in Ödernitz am Montagabend eine offene Gesprächsrunde. Eine gute Idee, die Veranstaltung zu entzerren. So sind nie mehr als zehn Personen gleichzeitig vor Ort. Auch alle anderen Regeln sind so einfach zu einzuhalten. Vielen Dank an Johannes Soldann für wärmende Heizstrahler und Zeltromantik.
Verbesserungen für Ödernitz
Schlag 17 Uhr stehen die Ödernitzer mit ihren Themen parat und sie sind gut vorbereitet mit Fragen und Anliegen. Der Friedhof wünscht sich eine stärkere Aufmerksamkeit durch den Bauhof, besonders was das Entfernen von Laub und Gehölzen angeht. Zweites Thema ist die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern im Ort, insbesondere auf der Augst-Bebel-Straße. Eine 30er Zone wird nicht möglich sein, aber sicherlich ein Schild – Achtung Radfahrer – dort wo der Radweg in die Straße mündet. Eventuell ließe sich der Schutzstreifen beidseitig der Straße für Radfahrer und Fußgänger verlängern. Er hat eine wichtige Signalwirkung und wirkt entschleunigend.
Schülerverkehr und Haltestelle
Bushaltestelle und Schülerverkehr dürfen als Thema nicht fehlen. Nicht allen ist bekannt, dass früh, mittags und nachmittags ein Bustaxi alle Schulen in Niesky anfährt. Unverständnis gibt es zum Bestandsschutz der Bushaltestelle an der B 115 und die vielen Auflagen wegen einer Verlegung der Haltestelle in den Ortskern. Ich werde prüfen, wie andere Kommunen mit ähnlichen Problemen umgehen.
Mehr Wahrnehmung bitte
Grundtenor: Die Ödernitzer wünschen sich eine stärkere Wahrnehmung des Ortsteils, der hier lebenden Menschen und der wenigen Gewerbetreibenden durch die Stadtverwaltung. Manchmal sind es kleine Dinge, Unachtsamkeiten, die das Gefühl geben, nicht dazuzugehören. Wie das Schild „Auf Wiedersehen Niesky“, mit dem Autofahrer verabschiedet werden, bevor sie Ödernitz erreichen. Insgesamt sind die Ödernitzer stolz auf ihren Ort und das zurecht. Besonders das Dorffest, das Engagement und Zusammenspiel der Leute hier, die Feuerwehr und vieles mehr machen Ödernitz liebenswert.
Wie wichtig ist die Herkunft?
Immer noch ein Thema: mein Wohnsitz. Die Nieskyer haben nun ihre Wahlscheine für den 28.11. bekommen. Warum steht dort Görlitz und nicht Niesky als Anschrift? Ja, das bedarf einer Erklärung, hier hat niemand etwas falsch gemacht. Görlitz ist zum Zeitpunkt der Nominierung mein Hauptwohnsitz gewesen, Niesky, Ortsteil Kosel mein Nebenwohnsitz. Es wird immer nur der Hauptwohnsitz angegeben. Aber ist das entscheidend? Für meine Gesprächspartnern nicht. Wichtig sei, dass die Oberbürgermeisterin für die Bürger und die Stadt da ist – so die einhellige Aussage. Gerade Neu-Nieskyer und potenzielle Rückkehrer fühlen sich durch mich ermutigt. Wenn eine Zugezogene Oberbürgermeisterin ist, sendet das ein wichtiges Signal nach draußen. Kommt nach Niesky, ihr seid willkommen. Wie sollen sonst die Einwohnerzahlen steigen?
Vom Dorf- zum Stadtfest
Gegen 19 Uhr kommen mehr Nieskyer vorbei. Vom Thema Dorffest, an dem meist mehr Nieskyer als Ödernitzer teilnehmen, geht es nahtlos über zum Stadtfest in Niesky. Bedauert wird, dass das Stadtfest zunehmend kleiner ausfällt und es insgesamt seltener und zeitlich unregelmäßiger stattfindet. Feste sind wichtig, damit die Menschen sich mit ihrer Region identifizieren. Vorgeschlagen wird, dieses Fest mit einer Rückkehrerbörse zu verbinden. Beispiele für Höhepunkte ohne riesigen finanziellen Aufwand gibt es genug, wie das Kino in Arnsdorf-Hilbersdorf. Schade ist es natürlich, wenn mit Fleiß und Liebe Veranstaltungen organisiert werden und nur wenige Leute das Angebot nutzen. So bedauert die Runde in Ödernitz, dass zum Beispiel beim Bastelabend am Samstag im Kinder- und Familienzentrum kaum Besucher da waren, trotz Werbung und Aushängen in Kindergärten. Angebot und Nachfrage müssen gemeinsam wachsen. Genau wie Niesky als Stadt.
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