Gespräche bei Glühwein – Bericht vom Termin auf an der Neuhofer Tanne.
30 interessierte und engagierte Bürger wagten den Ausflug. Manch einer aus Niesky oder See, auch um sich mal die sagenumwobene Tanne anzuschauen. Sehenswert, ein Prachtstück in jeder Hinsicht, eigens gepflanzt von Neuhofer Bürgern. Es wäre den Neuhofern zu wünschen, diese schöne Ortsmitte für das gesellschaftliche Leben zu erhalten. Gern überlege ich mit, wie das gelingen kann. Begleitet durch die Stadträte Harald Prause-Kosubek und Armin Menzel gab es wieder jede Menge Fragen zu beantworten.
Offen für Ideen
Eine ehemalige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung berichtete, dass bereits vor ca. zwei bis drei Jahren eine gewisse Lethargie im Rathaus eingezogen sei. Ideen und Vorschläge liefen ins Leere, das habe für Frust gesorgt und motivierte Mitarbeiter ausgebremst. Ich möchte Ideen aufgreifen, Mitarbeiter motivieren zu gestalten. Dabei zählt jede Idee, egal aus welcher Ebene der Vorschlag kommt. Verwaltungsarbeit ist oft mühsam – umso besser, wenn Mitarbeiter aus ihrer fachlichen Sicht Vorschläge einbringen. Ich möchte mit den Kollegen der Verwaltung ein neues Selbstverständnis und Selbstbewusstsein entwickeln und prägen.
Eisstadion besser nutzen
Das Eisstadion war ein wichtiges Thema. Alle sind stolz darauf. Manche sehen aber zu wenig Bemühen, auch in der Sommerzeit Nutzungen zu ermöglichen, ob für Kinoabende, als Gestaltungsraum für Jugendliche etc. Hinterfragt wurde, wer sich eigentlich mit Verdiensten zum Eisstadion schmückt. Dass die Überdachung kam, ist weniger der amtierenden Oberbürgermeisterin zu verdanken, als vielmehr den Eishockey-Fans. Durch Demonstrationen vor dem Rathaus konnte der Druck auf Dresden ausgeübt werden, um Landesmittel einzufordern, sonst wäre das Projekt nicht finanzierbar gewesen. Stadtrat Harald Prause-Kosubek bedauerte, dass damals viele Folgekosten nicht transparent dargestellt wurden. Ich möchte, dass wir nach vorne schauen und überlegen, wie wir unser Eisstadion noch besser nutzen. Dazu möchte ich mich nach der Wahl mit Verantwortlichen und Interessierten treffen.
Das „Heißläufergleis“
Vor allem die Einwohner von Neuhof sind betroffen vom Rangieren der Holzzüge aus Kodersdorf am Bahnhof Niesky. Nachts ist der Lärm so laut, dass mancher Neuhofer kaum schlafen kann. (Darüber hatte die SZ im August ausführlich berichtet: https://www.saechsische.de/niesky/lokales/deutsche-bahn-niesky-gleise-rangieren-laerm-thomas-beyer-frank-mitschke-michael-rummler-5499820-plus.html
Die Stadtverwaltung hatte sich um eine Lösung bemüht. Aktuell ist dazu kein neuer Stand bekannt. Ich werde die Umnutzung des Notfallgleises für den Güterverkehr nicht dulden. Mit Fachberatern aus dem Güterverkehr werde ich einen Runden Tisch aller involvierten Akteure initiieren, um eine Lösung herbeizuführen. Mittelfristig wäre denkbar, dass der Gleisanschluss in den Waggonbau reaktiviert wird (Bundesfördermittel sind aktuell vorhanden) und dann genutzt werden kann. Hier gehe ich gerne die Verhandlungen an. Außerdem müssen wir frühzeitig auf die Planungsprozesse bei der Elektrifizierung der Strecke Cottbus-Görlitz hinwirken, damit das Knotenkonzept die Verkehrsentwicklung in und um Niesky berücksichtigt.
Kita und Hort
Familien müssen Priorität haben. In vielen Gesprächen nehme ich wahr, dass diese Überschrift bei der Kinderbetreuung nicht ausreichend mit Leben gefüllt ist. Nicht jeder kann sich beruflich nach Schließzeiten richten oder auf alternative Betreuungsmöglichkeiten in anderen Ortsteilen ausweichen. Hier müssen Lösungen gefunden und Prioritäten gesetzt werden, wenn wir eine Familienstadt sein wollen.
Können wir mit Dresden mithalten?
Eine Mutter fragte, was sie ihren Kindern anbieten soll, damit sie nach dem Studium zurückkehren. Wie fühlen sich junge Leute, wenn sie von Dresden zurück nach Niesky kommen? Wir können keine Dresdner Kneipenverhältnisse schaffen. Aber Niesky hat jede Menge Freiräume und Möglichkeiten, selbst initiativ zu werden und etwas zu schaffen. Das ist ein Plus, neben vielen anderen.
Wohnstadt Niesky?
Ein Vorschlag aus der Runde war, Niesky als Wohnstadt zu entwickeln und anderswo zu arbeiten. Dies sehe ich anders. Kurze Wege sind enorm wichtig für Niesky und seine Ortschaften. Wer stundenlang zur und von der Arbeit pendelt, hat weniger Zeit für die Familie und das ehrenamtliche Engagement. Ich werde alles tun, um Gewerbeansiedlungen voranzutreiben und Arbeitsplätze zu schaffen. Auch das Gewerbegebiet Nord war selbstverständlich ein Thema und die Frage was hier demnächst passieren wird.
Wie immer war es von großem Wert, dass Stadträte persönlich dabei waren. Vielen Dank dafür. Gewünscht wurde, diese offenen Gesprächsrunden vor Ort fortzusetzen. Das werde ich gern organisieren.
Ich freue mich zunächst sehr auf die weiteren Termine und viele spannende Gespräche:
- 18.11., 16 Uhr, Gerichtstraße 17, Hinterhof Ecke Spielplatz
- 18.11., 17 Uhr, Richard-Neumann-Str. 29, Hinterhof Ecke Spielplatz
- 19.11., 19 Uhr, Maxim-Gorki-Straße, Garagen
- 20.11., 11 Uhr, See, Angelspezi
- 20.11., 16 Uhr, Zeche, bei der Gaststätte Waldfrieden
- 22.11., 19 Uhr, Ödernitz, A.-Bebel-Str. 106
- 24.11., 19 Uhr, Kosel, Krebaer Str. 1a
- 26.11., 18 Uhr, Zinzendorfplatz
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